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38 MOSCHEEN. schlossenen Räumen umgeben wird. Djâmʿa ist der Name für
eine grosse Moschee (Cathedrale), in welcher am Freitag die Predigt
(chutba) und das Kanzelgebet für den regierenden Herrn gehalten
wird. Mesdjid ist jeder Betort im Allgemeinen, selbst wenn er
auch nur aus einem Zimmer (musâllâ) besteht.

Jede Djâmʿa hat einen grösseren, meist unbedeckten Hof, fasha
oder sahn el-djâmʿa genannt, in dessen Mitte sich der Brunnen zu
den religiösen Waschungen (hanafîye) befindet. An die östliche
Seite des Hofes schliesst sich die Maksûra an, in welcher die reli-
giösen
Geräthe aufgestellt sind. Die Maksûra ist mit Teppichen
oder Matten (hasîre) belegt.

In der Maksûra bemerken wir: 1) die nach Mekka (der Kibla)
gerichtete Gebetsnische, Mihrâb, wo der Korân verlesen wird; 2) den
Mimbar, die Kanzel, rechts vom Mihrâb, von welcher der Chatîb die
Rede an die Gläubigen hält; 3) den Kursi (plur. Kerâssi), das Pult,
auf welchem während des Gottesdienstes der Korân aufgeschlagen
wird (sonst wird der Korân in einem besonderen Schrank aufbe-
wahrt
); 4) die Dikke, ein auf Säulen aufgestelltes Podium, mit
niederem Gitter umgeben, von welchem die Moballigh (Gehülfen des
Chatîb) die Worte des Korâns für das entferntstehende Volk wieder-
holen
; 5) die verschiedenen Lampen und Laternen (kanâdîl und
fânûs).

Seitwärts von dem Sahn el-Djâmʿa befindet sich noch ein kleiner
Hof, mit einem Bassin in der Mitte und nothwendigen Kämmerchen
längs der Wände. Der Muslim betritt gewöhnlich diesen Hof,
bevor er den Sahn el-Djâmʿa besucht. Neben der Maksûra steht
das Grabmal des Erbauers der Moschee, in weiterer Entfernung am
Haupteingange befindet sich der Sebîl (Brunnen) mit der Medrese
(Schule). Diese Brunnen sind häufig sehr reich mit Marmor und
grossen bronzenen Gittern verziert. Ein weit vorragendes Dach be-
deckt
sie, und über ihnen befindet sich bisweilen eine mehr oder
minder stattliche Halle für die Schule. Vor den Gittern, an wel-
chen
das Wasser vertheilt wird, erheben sich gewöhnlich mehrere
Stufen. Das Innere des Sebîl besteht nur aus einem grossen Raum,
dessen Boden etwa 1 m über dem Strassenniveau liegt und in wel-
chem
das aus der Cisterne geschöpfte Wasser zur Vertheilung an den
Gittern in Gefässe gefüllt wird.

Der Muslim spricht auch Gebete an dem Gitterfenster der Mau-
soleen
seiner Heiligen (Schêch oder Weli), hinter welchem ein Kata-
falk
, der aber keineswegs immer die Reste des verehrten Verstor-
benen
birgt, mit bunten Teppichen bedeckt, sichtbar ist. Solche
Weli’s (s. S. 103) sind in allen Theilen des Landes zu finden, oft
in die Häuser eingebaut und leicht durch ihre äussere Form zu er-
kennen
; es sind cubische Gebäude mit einer Kuppel und daher
Kubbe genannt, gewöhnlich in den Grunddimensionen 4 bis 6m
nicht überschreitend, meistentheils weiss getüncht, oft leer und von
Scorpionen etc. bewohnt.